"Das ist wie erwartet", ärgert sich eine Bewohnerin über das, was sie als "Geklüngel der CDU" bezeichnet. "Für mich ist das so ein Gemauschel zwischen Schule, Ortsvorsteher und Oberbürgermeister", mutmaßt sie. Grund ihres Ärgers ist die erneute Ablehnung des Ortsbeirates Dotzheim, sich beim Magistrat dafür einzusetzen, dass der Bolzplatz am Ende des Langendellschlags uneingeschränkt zur freien Nutzung verbleibt. Einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag hatte der stellvertretende Ortsvorsteher Horst Friedrich für die SPD gestellt, scheiterte jedoch an der Stimmengleichheit, die durch die Ablehnung von CDU und FDP entstand. SPD und Grüne waren dafür. Nach der Abstimmung verließen die zahlreich erschienen Kohlhecker kopfschüttelnd den Saal. Sie haben bereits mit Flugblättern im Stadtteil auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht und wollen sich auch weiterhin damit befassen.
Stein des Anstoßes war eine Anfrage der "Freien Christlichen Schule". Die Einrichtung möchte den Bolzplatz auf eigene Kosten zu einem Sportplatz umbauen und dafür eine Nutzung am Vormittag eingeräumt bekommen. Rasch hatten sich Anwohner der umliegenden Straßen zusammen gefunden, die dagegen auf die Barrikaden gegangen sind. Sie befürchten zudem, dass durch eine mögliche Erweiterung der Grundschule um die Sekundarstufe 1 der ohnehin bereits zugenommene Verkehr in der 30er-Zone noch ansteigt. Mit ihrem Anliegen sind sie bereits bei Schuldezernentin Rose-Lore Scholz, im Büro des Oberbürgermeisters und bei dem SPD-Planungsexperten Kai-Christofer Burghard vorstellig geworden. Friedrich will zudem vom Magistrat wissen, wie der zukünftige Vertrag mit der Schule aussieht, da dieser in Kürze auslaufe.
Ansonsten herrschte im Ortsbeirat weitgehend Einigkeit. So wurde die Wiedereinführung eines Schließdienstes auf dem Dotzheimer Waldfriedhof angeregt, nachdem dort nächtliche Randalierer mit Motorrädern über die Gräber gefahren waren. Auch die Anschaffung eines Rollstuhls für den Friedhof ist Konsens. Außerdem drängt der Ortsbeirat den Magistrat, die Radwegnutzung entgegen der Einbahnstraßen in der Frauensteiner Straße und im Karrnweg wieder abzuschaffen, nachdem dort drei Unfälle passiert sind. Mit einem eingeschränkten Halteverbot im Wendehammer "Im Wiesengrund" soll verhindert werden, dass sich dort weiterhin junge Erwachsene mit ihren PKW aufhalten und in den Nachtstunden durch verstärkten öffentlichen Alkoholkonsum auffallen.