"Das ist wie erwartet", ärgert sich eine Bewohnerin über das, was sie als "Geklüngel der CDU" bezeichnet. "Für mich ist das so ein Gemauschel zwischen Schule, Ortsvorsteher und Oberbürgermeister", mutmaßt sie. Grund ihres Ärgers ist die erneute Ablehnung des Ortsbeirates Dotzheim, sich beim Magistrat dafür einzusetzen, dass der Bolzplatz am Ende des Langendellschlags uneingeschränkt zur freien Nutzung verbleibt. Einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag hatte der stellvertretende Ortsvorsteher Horst Friedrich für die SPD gestellt, scheiterte jedoch an der Stimmengleichheit, die durch die Ablehnung von CDU und FDP entstand. SPD und Grüne waren dafür. Nach der Abstimmung verließen die zahlreich erschienen Kohlhecker kopfschüttelnd den Saal.
Stein des Anstoßes war eine Anfrage der "Freien Christlichen Schule", die unweit ein städtisches Grundstück gepachtet hat. Die Einrichtung möchte den Bolzplatz auf eigene Kosten zu einem Sportplatz umbauen und dafür eine Nutzung am Vormittag eingeräumt bekommen (wir berichteten). Rasch hatten sich Anwohner der umliegenden Straßen zusammengefunden, die dagegen auf die Barrikaden gegangen sind. Sie befürchten zudem, dass durch eine mögliche Erweiterung der Grundschule um die Sekundarstufe eins der ohnehin bereits zugenommene Verkehr in der 30er-Zone noch ansteigt.
Ansonsten gab es im Ortsbeirat weitestgehend Einigkeit. So wurde die Wiedereinführung eines Schließdienstes auf dem Dotzheimer Waldfriedhof angeregt, nachdem dort nächtliche Randalierer mit Motorrädern über die Gräber gefahren waren. Auch die Anschaffung eines Rollstuhls für den Friedhof ist Konsens.
Außerdem drängt der Ortsbeirat den Magistrat, die Radwegnutzung entgegen der Einbahnstraßen in der Frauensteiner Straße und im Karrnweg wieder abzuschaffen, nachdem dort schon drei Unfälle passiert sind. Mit einem eingeschränkten Halteverbot im Wendehammer "Im Wiesengrund" soll verhindert werden, dass sich dort weiterhin junge Erwachsene mit ihren Autos aufhalten und in den Nachtstunden durch verstärkten öffentlichen Alkoholkonsum auffallen.
In der Sitzung wurde auch Karl Schnell als jahrzehntelanger Ortsgerichtsvorsitzender verabschiedet. Sein Nachfolger ist Burkhard Brinkhoff.