

Auf Unverständnis bei der Dotzheimer SPD stößt die komplette Kehrtwende der Dotzheimer CDU im Hinblick auf Sanierung oder Neubau des Moritz-Lang- Hauses. Die CDU hat in ihrem Wahlprogramm für Dotzheim wörtlich formuliert: Erhalt der Altenpflegeeinrichtungen in kommunaler Trägerschaft am Standort Moritz-Lang-Haus Ausgerechnet jetzt, nachdem die Machbarkeitsstudie einen Weg gezeigt hat, wie das realisiert werden kann, legt die CDU eine Kehrwende hin. War das Wahlprogramm ein Irrtum oder eine Täuschung?, fragt Stefan Breuer, Vorsitzender der Dotzheimer SPD.
Die jetzt vorliegende Machbarkeitsstudie sei die unverzichtbare Grundlage, um eine Entscheidung sachgerecht vorzubereiten. Sie eröffnet die Perspektive, den beliebten Standort zu erhalten und schnell eine deutliche Verbesserung der Wohnqualität zu erreichen. Das Plädoyer der CDU für einen neuen Standort bedeutet vor allem den Verzicht auf mindestens 40 Plätze, da die Vereinbarung mit den Trägern gilt, dass neugebaute Pflegeheime nicht mehr als 80 Plätze haben sollen, sagte Breuer weiter. Eins muss klar sein: der CDU Vorschlag bedeutet, das Moritz-Lang-Haus platt zu machen. Was man als Ersatz bekommt, steht keineswegs fest.
Für die SPD sei wichtig, einen Standort mit einem guten sozialen Umfeld zu haben. So nutzten Seniorinnen und Senioren aus der Altenwohnanlage die Angebote im Moritz-Lang-Haus. Und bei einem Wechsel von der Altenwohnanlage ins Pflegeheim, blieben die Menschen in gewohnter Umgebung. Bei einem Neubau auf der grünen Wiese fehlt die Nachbarschaft. Ein solcher Neubau würde eher den Eindruck vermitteln, zur Klinik zu gehören. Für uns ist das Moritz-Lang-Haus ein Herzstück von Dotzheim. Das wollen wir nicht leichtfertig aufgeben.
In diesem Zusammenhang dankte Breuer auch dem sozialpolitischen Sprecher der SPD im Rathaus, Simon Rottloff, der diese Wünsche des Ortsbeirats sowie der Dotzheimerinnen und Dotzheimer aufgenommen hat und Lösungen erarbeitet.
Die Argumente des Betriebsrats müssten sehr sorgfältig abgewogen werden, deshalb habe der Ortsbeirat die offenen Fragen zur Finanzierung und zum Zeitplan ausdrücklich noch einmal aufgeworfen. Die CDU unterschätze allerdings den Aufwand für die Umplanung des Neubaus und überschätze die Fristen für die Ausschreibung, um ihre Kehrtwende zu begründen. Einen Plan, was mit dem alten Haus geschieht, hat die CDU übrigens auch nicht. Das ist aber an dieser Stelle ein wichtiger städtebaulicher Aspekt. Die Fragen von Staub- und Lärmbelastung seien durch die Machbarkeitsstudie bereits grundsätzlich beantwortet. Eine Belastung ist unbestreitbar, aber sie lässt sich aufgrund der getrennten Bauabschnitte gut beherrschen und ertragen. Das Wichtigste für die Dotzheimer SPD sei jetzt eine schnelle Entscheidung über die Zukunft des Moritz-Lang-Hauses. Eine Hängepartie ist den Bewohnern, ihren Familien und den Beschäftigten nicht zuzumuten.