
Jedes Jahr fast 2 Mio. Fahrgäste mehr, 254 Busse, 660 Fahrer und 1040 Beschäftigte. So stellte Jörg Gerhard, einer von drei Geschäftsführern der ESWE Verkehr mbH, sein Unternehmen zu Beginn der jüngsten Vorstandssitzung der SPD Dotzheim vor. Er hatte sich bereit erklärt, für Fragen rund um den ÖPNV in Dotzheim, Rede und Antwort zu stehen.
Besonders interessiert waren die Genossinnen und Genossen daran, wie ESWE das neu entstehende Waldviertel bzw. den größer werdenden Schelmengraben anbinden werde. Gerhard berichtete, dass bereits der Fahrplanwechsel am 10. Dezember Verbesserungen insbesondere für den Schelmengraben mit sich bringen werde und bereits zuletzt die Zahl der Busse der Linie 4, die am Siemonhaus enden, erhöht worden sei. Wenn sich ein höherer Bedarf abzeichnet, werde ESWE auf jeden Fall reagieren. Dem Gerücht, dass die Bustaktung im Schelmengraben erst dann erhöht wird, wenn mindestens 500 neue Wohnungen gebaut werden, widersprach er vehement.
Zum Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner des Schelmengrabens sowie des Ortsbeirates Dotzheim nach einer Haltestelle am REWE-Markt sagte der ESWE-Geschäftsführer, dass umfangreiche Untersuchungen stattgefunden hätten. Die einzig mögliche Variante, wäre allerdings aus verschiedenen Gründen sehr teuer. Von der Suche nach möglichen Geldgebern abgesehen, sei dies aber letztlich eine Entscheidung, die von der Stadtpolitik getroffen werden müsse.
Wenig Hoffnung machte Gerhard den Anwesenden allerdings in der Frage der Entlastung des Dotzheimer Ortskerns vom Busverkehr. Wenn man etwa die Linie 27 über die Umgehungsstraße führen würde, gäbe es keine umsteigefreie Anbindung mehr an den Hauptbahnhof oder an den Waldfriedhof.
Eine andere langjährige Forderung des Ortsbeirats, nämlich der Ausbau der Haltestelle der Linie 45 an der Stegerwaldstraße stadteinwärts, wäre nur im Zuge einer großen Lösung, nämlich dem Bau eines Verkehrskreisels an dieser Stelle möglich.
Über das eigentliche Thema ÖPNV in Dotzheim hinaus, wurde dann auch noch reghaft über die Themen Citybahn, Beparkung des dritten Fahrstreifens auf dem 1. Ring in den Abendstunden sowie am Wochenende sowie die Frage, wann der Busverkehr in Wiesbaden seine Grenzen erreichen würde, diskutiert.
In Jörg Gerhard hatte die Dotzheimer SPD einen Gesprächspartner, der alle Fragen fachlich kompetent beantworten konnte und der seinen Busfahrplan in- und auswendig kennt.